Netzwerkanlass der Artisana
Was zeichnet ,gesunde‘ Führung aus?
Am 8. November 2023 fand neben der Verleihung des Artisana-Awards an der SYNERGY vorgängig auch der erste Netzwerkanlass der Stiftung Artisana statt. Im Fokus stand das Thema «Gesunde Führung».
Der Anlass startete mit einem Impulsreferat von Michael Karrer (CFO Kuhn-Rikon), der anschaulich über die Führungs- und Unternehmenskultur des Traditionsunternehmens aus dem zürcherischen Tösstal sprach. Kuhn Rikon erhielt 2009 als eines der ersten KMU das Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz. Das Referat von Michael Karrer hat nicht nur die Wichtigkeit gesunder Führung verdeutlicht, sondern auch gezeigt, dass die lebendige Gestaltung dieses Themas massgeblich von der Akzeptanz der Geschäftsleitung abhängt. Es wurde klar, dass eine erfolgreiche Implementierung gesunder Führung in einem Unternehmen wesentlich erleichtert wird, wenn die Geschäftsleitung das Thema aktiv unterstützt und akzeptiert.
Anschliessend diskutierten Kathrin Arnet (Geschäftsführerin Josef Arnet AG Hoch- und Tiefbau), Odilo Gamma (Verwaltungspräsident und Leiter GAMMA AG Holding), Michael Karrer (CFO Kuhn-Rikon), Prof. Dr. Dr. Thomas Szucs (Verwaltungspräsident Helsana Versicherungen AG) sowie Lara Zwiefelhofer (Zimmerin on tour Holzbau Schweiz) unter der Moderation von Dr. Désirée Stocker (Geschäftsführerin Stiftung Artisana) bei einem Podiumsgespräch darüber, was «gesunde» Führung auszeichnet. So wurde betont, dass Führungskräfte durch das Zeigen von Nahbarkeit und Verletzlichkeit eine positive Unternehmenskultur fördern können. Massnahmen wie konstruktives Feedback und die regelmässige Wertschätzung wurden dabei als essenzielle Elemente gesunder Führung hervorgehoben. Schliesslich wurden die Chancen für die Betriebe aufgezeigt, frühzeitig Gesundheitsmanager sowie Case Manager der Taggeldversicherung beizuziehen, sowie über das Risiko gesprochen, dass je nach Broker-Vertrag die entsprechenden Angebote den KMU gar nicht bekannt sind.
Zum Schluss fand zwischen den anwesenden KMU- und Verbandsverantwortlichen ein reger Austausch darüber statt, wie es gelingen kann, dass Mitarbeitende – u.a. in Zeiten des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels – motiviert, leistungsfähig und gesund bleiben. Führungskräfte können die Teamstabilität durch aktives Zuhören und durch die realistische sowie selbstreflektierte Verkörperung der Unternehmenswerte fördern. Ebenfalls wichtig erscheinen innovative Rekrutierungsstrategien, eine durchdachte Arbeitsaufteilung sowie die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen. Externe Sparring-Partner wie BGM-Berater, Coaches, Versicherungen, Ärzteschaft und Branchenverbände können KMU bei anfallenden Herausforderungen unterstützen. Beispielsweise im Umgang mit verschiedenen Generationen und Wertewelten am Arbeitsplatz. Mögliche genannte Massnahmen hierbei sind flexible Karrieremodelle, vielfältige Anerkennungssysteme, Mentoring-Programme, offene Kommunikation und Wertschätzung für unterschiedliches Denken und Handeln. Was schliesslich die gesunde Selbstführung von Führungskräften in KMU betrifft, wurden Faktoren wie effektives Zeitmanagement, klare Prioritätensetzung und Kommunikation sowie Delegationsfähigkeiten genannt.
Impressionen finden sich in der Bildergalerie unten.
Fotos von Anne Bichsel