Aktiver Austausch

Die Stiftung Artisana versteht sich als Sparring- und Netzwerkpartnerin zum Thema Betriebliche Gesundheit für KMU der Branchen Bau, Handwerk, Gewerbe und Produktion. Entsprechend steht die Förderung des Austauschs zwischen KMU, Gesundheitsfachpersonen und Stiftung im Fokus der Tätigkeiten des Teams der Geschäftsstelle. Sei dies an selbst organisierten Anlässen oder an Tagungen von Partnern wie z.B. Branchen- und Gewerbeverbänden. Immer geht es darum, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, auf welche Weise Motivation, Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Mitarbeitenden und Führungskräften geschützt und gestärkt werden können. Und wie in Zeiten von Stress, Krankheit und Unfall am besten reagiert werden kann. Nachfolgend finden sich einige ausgewählte Beispiele der Aktivitäten im Jahr 2023.

Die Basis der Stiftungsaktivitäten wurde von den fünf Mitgliedern des Stiftungsrats sowie von Vizepräsident und Präsident gelegt. Die Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte tagten im Jahr 2023 an sechs Sitzungen, nahmen an diversen weiteren Aktivitäten teil und betätigten sich zudem in ihrem jeweiligen Umfeld als engagierte Botschafterinnen und Botschafter der Stiftung.

Im Rahmen der seit 2021 laufenden Informations- und Sensibilisierungskampagne «Gesunde Mitarbeitende. Gesunder Betrieb» wurden auch im Jahr 2023 wieder fünf neue Praxisbeispiele auf der Website der Stiftung veröffentlicht. In diesen wird aufgezeigt, auf welche Weise verschiedene Aspekte von «Betrieblicher Gesundheit» in der Praxis konkret umgesetzt werden. Zur Erweiterung der Branchen wurde zusätzlich in der riedogroup Holding AG (Riedo Coiffure und aerni Bern – Haar Kleid Bar Spa) sowie der Auto Marti AG ein Foto- und Kurzvideo-Dreh durchgeführt. Beide Betriebe setzen sich seit längerem auf innovative Weise für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ein. Die Artisana engagiert sich mit der Erstellung dieser Praxisbeispiele als Plattform für die Weiterverbreitung des wertvollen Wissens in KMU für weitere interessierte KMU über die Branchen hinweg.

Ein weiteres Angebot der Artisana sind kostenlose Standortbestimmungen und Erstberatungen. Im Jahr 2023 kam dieses Angebot zum ersten Mal zum Einsatz. Bei insgesamt drei Betrieben wurde – jeweils gemeinsam mit einer externen Beratungsperson aus der Region des Betriebs – ein Standortgespräch auf der Basis des Modells der «Betrieblichen Gesundheit» der Artisana geführt. Dabei wurden die zentralen Stärken und Ressourcen des Betriebs sowie mögliche Bereiche zur Weiterentwicklung definiert. Danach folgten je nach Bedarf erste Inputs zu ausgewählten Themen. So z.B. weiterführende Materialien für das Führen von gesundheits- und motivationsbasierten Mitarbeitenden-Gesprächen oder ein Kaderworkshop zum Thema «Prävention von Stress und Burnout».

Ein wichtiges Anliegen der Artisana ist, die Vernetzung und den branchenübergreifenden Austausch zwischen Betriebsverantwortlichen sowie weiteren Fachpersonen zu fördern, so dass Interessierte voneinander lernen und von guten Ideen profitieren können. Mit diesem Ziel fand 2023 ein weiterer KMU-Talk (Talk #3) zum Thema «Wenn Macher reden – Gesunde Kommunikation mit Inputs aus Bau, Holzbau und IT» statt. Insgesamt 4 Gäste (zwei Betriebsverantwortliche, ein Verbandsverantwortlicher sowie eine Fachperson aus dem Bereich IT und Wirtschaft) informierten unter der Moderation der Artisana Geschäftsleiterin im einstündigen Online-Webinar über konkrete Möglichkeiten in der Praxis und diskutierten über Erfolgsfaktoren und Herausforderungen.

Ebenfalls mit dem Ziel der Vernetzung und der Förderung des Austauschs zum Thema Betriebliche Gesundheit ist die Artisana im Herbst 2023 in die Trägerschaft des neuen Forum BGM Bern-Solothurn eingestiegen. Während die Stiftung in den anderen BGM Foren – sofern möglich – Mitglied ist, fiel der Entscheid aufgrund der bernischen Wurzeln und des Stiftungsratssitzes in Bern für den Einsitz in Trägerschaft und Vorstand und ein verstärktes Engagement der Stiftung Artisana in den Kantonen Bern und Solothurn.  

Weiter fand am 8. November 2023 im Vorfeld der Verleihung des Artisana-Awards an der SYNERGY der erste Netzwerkanlass der Stiftung Artisana statt. Im Fokus stand das Thema «Gesunde Führung». Michael Karrer (CFO Kuhn Rikon) sprach in seinem Impulsreferat anschaulich über die Führungs- und Unternehmenskultur des Traditionsunternehmens aus dem zürcherischen Tösstal. Danach folgte ein vertiefendes Podiumsgespräch mit einer illustren Gästeschar sowie angeregte Fokusgruppengespräche mit den rund 50 anwesenden Teilnehmenden. Und natürlich kamen auch der gesellige Teil und das gemütliche Plaudern nicht zu kurz.

Im Jahr 2023 wurde zum 20. Mal der mit 10'000 Franken dotierte Gesundheitsförderpreis «Artisana Award» vergeben. Ausgezeichnet wird jeweils ein Unternehmen, das sich seit längerer Zeit und auf vielfältige Art und Weise für die Gesundheit seiner Mitarbeitenden einsetzt. Die diesjährige Gewinnerin war die Urner Bau-, Planungs- und Immobilienfirma GAMMA AG Holding. Mit innovativen Aktivitäten wie beispielsweise der Nutzung einer Firmen-App für Kommunikation und Mitarbeitenden-Befragungen oder der Schaffung von Teilzeit-Stellen für Bauführer sowie einer systematischen Einbindung der Mitarbeitenden in die Firmen-Weiterentwicklung werden im Betrieb die Grundlagen für einen modernen und sicheren Arbeitsplatz sowie für motivierende und gesunde Arbeitsbedingungen geschaffen. Die festliche Preisverleihung fand am 8.11.23 im Kursaal Bern im Rahmen der Synergy statt, einem Anlass des Schweizerischen Gewerbeverbandes, diesmal zum Thema «Leadership».

Im Frühjahr 2023 wurde die zusammen mit der Stiftung Fondation Sana (Mehrheitsaktionärin Helsana AG) erarbeitete Eignerstrategie gegenüber der Helsana AG verabschiedet. Darin ist u.a. die gute und einvernehmliche Zusammenarbeit zwischen den Eigenkapitalgeberinnen und dem Verwaltungsrat der Helsana AG festgehalten, damit die nachhaltige und strategische Entwicklung der Helsana AG sichergestellt ist. Zweimal haben sich die Eigner mit den Helsana-Verantwortlichen an den Präsidentenkommission getroffen und in der Wahlkommission wurden die Wahlen des Verwaltungsrats der Helsana AG vorbereitet. Beide Stiftungen haben zudem an der Generalversammlung der Helsana AG im März teilgenommen. Im September fand zum ersten Mal ein Weiterbildungsnachmittag statt. Dabei präsentierten Helsana-Verantwortliche anschaulich die verschiedenen Ansprüche der Akteure im Krankenversicherungsgeschäft. In der anschliessenden Diskussionsrunde mit Gesundheitsvertretenden aus Politik und Wirtschaft wurden diese Themen vertieft und dabei zeigte sich, dass es ganz schwierig ist, einen Konsens bei diesen Fragen zu finden.  Regelmässig wird der Stiftungsrat vom Verwaltungsratspräsidenten Prof. Dr. Dr. Thomas Szucs und dem Verwaltungsrat Dr. Benedikt Koch über den Stand der Dinge informiert. Zudem berichteten Sandro Mannino (GL-Mitglied) und Markus Stehli (Leiter Produkte und Angebot Unternehmen) anschaulich und informativ über das Unternehmensgeschäft der Helsana.

Finanziell schloss die Stiftung Artisana das Jahr 2023 mit einem Verlust von rund 0.5 Mio. Franken ab. Der Verlust gründete im Verzicht auf die Ausschüttung einer Jahresdividende, weil die Helsana AG im Jahr 2023 ein negatives Unternehmensergebnis erzielte. Die Jahresrechnung der Stiftung Artisana wurde durch die Gewerbetreuhand AG Bern revidiert.

Im Jahr 2024 sollen der weitere Aufbau der gestarteten Tätigkeiten rund um das Thema Betriebliche Gesundheit vorangetrieben werden. Einerseits mit neuen Praxisbeispielen zur Kampagne «Gesunde Mitarbeitende. Gesunder Betrieb» sowie der Durchführung weiterer KMU-Talks und eines Netzwerkanlasses Ende Jahr. Die Event-Reihe mit drei online KMU-Talks und dem Netzwerkanlass stehen dabei ganz im Fokus des Themas «Gesunde Lehre». Andererseits soll auch das Angebot der kostenlosen Standortbestimmungen und Erstberatungen weiter bekannt gemacht und umgesetzt werden. Im November schliesslich erfolgt wieder die Vergabe des 21. Artisana-Awards an der Synergy in Bern. Wir sind gespannt auf die diesjährige Gewinnerin.