Erfolg im KMU-Land
Wie die FART SA mit Ihrem Engagement im BGM-Bereich überzeugt und den Artisana Award gewinnt, wie die Unterstützung durch den Helsana Business Health Manager zum Erfolg führt und weshalb "Gesundheit für alle" die Strategie fürs neue Jahrzehnt ist.
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Turnaround im Tessin - Gewinnerin des Artisana Awards 2019
Die FART – ein gesundes Unternehmen, das wächst
Die Vergabe des Artisana Awards 2019 an unser Unternehmen macht uns sehr stolz. Wir danken dem Verein Artisana herzlich für diese Anerkennung unserer Bemühungen, die uns motiviert, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Die Arbeiten haben im Jahr 2017 begonnen, der Optimierungsprozess ist in vollem Gange und wird uns auch in naher Zukunft weiter beschäftigen.
Die betriebliche Gesundheitsförderung und das nachhaltige Gesundheitsmanagement sind zu einem integralen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie geworden. Unsere Mission ist es, unseren Fahrgästen eine pünktliche, komfortable und sichere Fahrt zu bieten. Die Branche, in der wir tätig sind, wandelt sich stetig. Wir werden nur Erfolg haben, wenn wir uns durch die laufende Verbesserung unserer Produkte und Dienstleistungen differenzieren. In den kommenden Jahren stehen einige wichtige Herausforderungen an, die alle Ebenen und Bereiche unseres Unternehmens betreffen.
Eine Befragung unserer Mitarbeitenden zeigte deutlich, dass Veränderungen nötig sind. Die Resultate wiesen auf eine gewisse Unzufriedenheit hin, worauf unsere Geschäftsleitung aktiv wurde. Unter Einbezug aller Mitarbeitenden wurden Lösungen gesucht und Verbesserungsmassnahmen definiert.
"Der wichtigste Punkt war die interne Kommunikation. Massnahmen wie die Einführung von Teamchefs, Events für die Mitarbeitenden, schwarze Bretter und eine Ideen-Box führten zu einer spürbaren Verbesserung der Kommunikationswege und des Dialogs."
- Claudio Blotti, Direktor FART
Ein zweiter wichtiger Aspekt war die Arbeitsorganisation. Wir haben zwei neue Funktionen geschaffen: einen Leiter Sicherheit, Risikomanagement und Qualität, der seit August 2019 tätig ist, sowie einen Personalverantwortlichen, der die Arbeit im Frühjahr 2020 aufnehmen wird. Weitere Massnahmen waren die umfassende Reorganisation der Betriebsabteilung sowie die Einführung einer neuen Software, mit der wir die Dienstpläne unseres Fahrpersonals optimieren konnten.
In einem nächsten Schritt wollen wir sämtliche Mitarbeitenden mit einem Tablet ausstatten, um die interne Kommunikation noch schneller und effizienter zu gestalten. Parallel dazu führen wir die internen Aus- und Weiterbildungen weiter. In Zusammenarbeit mit dem Krankenversicherer Helsana und weiteren Beratungsunternehmen haben wir Kurse durchgeführt, welche die betriebliche Gesundheit fördern, die Absenzenzahlen reduzieren und die fachlichen wie auch sozialen Kompetenzen unseres Personals stärken sollen. Mitarbeitende, die nach einer krankheitsbedingten Absenz zurückkehren, werden zudem mittels Rückkehrgesprächen systematisch begleitet. Alle diese Massnahmen haben eine spürbare Wirkung: Die Absenzenquote ist gesunken, die Unternehmenskultur ist deutlich besser geworden und die transparentere Kommunikation führt zu neuen Impulsen und innovativen Ideen. Nun konzentrieren wir uns ganz auf das neue Jahr: 2020 wollen wir das bisher Erreichte konsolidieren und mit aller Kraft die neuen Aufgaben angehen.
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Hand in Hand zum Erfolg - Case Study für nachhaltige betriebliche Gesundheitsförderung
Mit gesunden Mitarbeitenden zum Erfolg
Das Engagement in ein gesundes Arbeitsumfeld zahlt sich aus. Ankica Brdar, Gesundheitsmanagerin Helsana, erklärt am Beispiel von FART wie sie Unternehmen bei der nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützt.
Frau Brdar, wieso lohnt sich betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für KMU?
«Gesunde, zufriedene Mitarbeitende machen ein KMU erfolgreicher– sie sind leistungsfähiger, kreativer, loyaler. Welche Erfolge erzielt werden können, zeigt sich deutlich am Beispiel der FART. Mit Ihrem Engagement konnten sie nicht nur Absenzen und Fluktuation reduzieren, sondern das Arbeitsklima und die Motivation ihrer Mitarbeitenden nachhaltig verbessern.»Wo setzt BGM an?
«Auf drei Ebenen im Unternehmen: bei den Arbeitsbedingungen und Prozessen, bei der Befähigung der Führungskräfte: Wie können sie gesunde, belastete, kranke Mitarbeitende führen und gleichzeitig Vorbild sein? Und schliesslich bei jedem einzelnen: Was können Mitarbeitende selber tun, um gesund zu bleiben?»Ankica Brdar, Gesundheitsmanagerin Helsana, betreut seit 2008 die Region Tessin. Mit der Dienstleistung Helsana Business Health unterstützt, berät und begleitet sie Unternehmen bei allen Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements – von gesunder Arbeit, über gesunde Führung hin zur gesunden Entwicklung des Unternehmens.
Sie haben die FART begleitet, wie genau?
«Wir haben das Thema Absenzenmanagement angepackt und ein einheitliches Vorgehen und sowie einen Prozess definiert. Die Führungskräfte wurden geschult und darin gestärkt Gespräche zu führen. Parallel dazu haben wir gemeinsam die Ergebnisse ihrer Mitarbeitendenumfrage bearbeitet. In Workshops mit den Mitarbeitenden wurden die Belastungen und Ressourcen bei FART konkretisiert und Massnahmen zur Verbesserung der Situation definiert. Die Zusammenarbeit mit FART war sehr bereichernd für mich.»Was waren Ihre Highlights in der Zusammenarbeit?
«Die Geschäftsleitung stand immer hinter dem Projekt und konnte so auch die Mitarbeitende für das Thema Gesundheit begeistern. Ich wurde von Anfang an von allen akzeptiert. Die Zusammenarbeit über alle Hierarchiestufen war geprägt von Vertrauen, Aufrichtigkeit und Transparenz. Man merkt, dass das Unternehmen die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern möchte. Es war ihnen ein grosses Anliegen, alle Mitarbeitenden mit auf die Reise zu nehmen und einzubeziehen.»Welche Faktoren haben bei FART zum Erfolg beigetragen?
«BGM wurde als strategisches Ziel im Unternehmen verankert. Die FART geht dabei systematisch vor: Von der Analyse, über die Definition und Umsetzung von Massnahmen hin zur Evaluation. Sie ziehen hierzu auch bestehende Kennzahlen bei. Es ist ihnen sehr schön gelungen die Mitarbeitenden zu involvieren. BGM wird von allen im Unternehmen getragen, alle ziehen am gleichen Strick. Und die Reise geht weiter. Ich wünsche FART viel Erfolg und Durchhaltevermögen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.» -
KMU-Land Schweiz - die Strategie fürs neue Jahrzehnt
KMU-Land Schweiz - Gesundheit für alle
Thomas Mattig, Direktor der Gesundheitsförderung Schweiz, zur Strategie «Gesundheit2020» des Bundesrates und die Herausforderungen für Klein- und Mittelunternehmen.
Gemäss der bundesrätlichen Strategie «Gesundheit2020» verdient das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein «besonderes Augenmerk», wenn es um die Sicherung der Lebensqualität und die Stärkung der Chancengleichheit in unserem Land geht. Erfreulich ist, dass heute 71% der Schweizer Betriebe BGM betreiben, 23% davon sogar vollumfänglich und systematisch. Unser Monitoring belegt, dass Betriebe freiwillig in BGM investieren und dies zukünftig weiter tun möchten, da ihnen das Thema wichtig ist.
Gesunde Arbeitsbedingungen unterstützen: Das gehört seit Beginn zu den Kernanliegen von Gesundheitsförderung Schweiz. Mit Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft haben wir Instrumente und Dienstleistungen für das betriebliche Gesundheitsmanagement entwickelt. Unser Label «Friendly Work Space» zeichnet Organisationen aus, die BGM erfolgreich umsetzen. Aktuell profitieren davon bereits 253'000 Angestellte in 83 Betrieben. Das Label feierte im 2019 sein 10-jähriges Jubiläum.
Bereits seit 2005 verleiht die Artisana ihren eigenen Award für gesunde und vitale KMU. Der Preis geht an öffentliche oder private Unternehmen, die sich aktiv für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einsetzen und somit Vorbild für andere Unternehmen sein können. Gesundheitsförderung Schweiz gratuliert dem diesjährigen Preisträger, der FART AG aus dem Tessin.
Die Zielgruppe des Artisana-Awards ist gut gewählt.
Die Schweiz ist KMU-Land: Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitenden machen gemäss Bundesamt für Statistik 99.7% der Unternehmenslandschaft aus.
Geht es um Methoden der Unternehmensführung, werden sie gerne wie Grosskonzerne im Taschenformat behandelt. Die Praxis zeigt jedoch, dass sich Management- und Führungstools nicht einfach auf KMU übertragen lassen.
Für kleine Unternehmen ist das persönliche Engagement und die Kreativität ihrer Mitarbeitenden besonders wichtig.
Diese Qualitäten werden durch eine gesunde Betriebskultur und insbesondere durch einen wertschätzenden Umgang gefördert. Wichtige Elemente der Unternehmensführung in KMU sind ferner die effiziente Gestaltung der Arbeitsorganisation sowie eine offene Kommunikation.
Nähe, Flexibilität und Vielseitigkeit sind nach wie vor attraktive Merkmale von Arbeitsplätzen in Kleinunternehmen.
Daneben gibt es aber neue Indikatoren, welche das Suchprofil seitens potenzieller Mitarbeitender prägen. Dazu gehört insbesondere das Bedürfnis nach gesunden Arbeitsbedingungen. Burnout, Mobbing oder psychische Belastung am Arbeitsplatz sind nur ein Teil der innerbetrieblichen Herausforderungen, denen sich alle Unternehmen stellen müssen.
Gesunde und vitale KMUs wollen qualifizierte Mitarbeitende anziehen und erhalten. Mit BGM können sie dieses Ziel besser erreichen. Gleichzeitig leisten sie damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung der individuellen und kollektiven Ressourcen ihrer Belegschaft.
Dies geschieht im Interesse von allen am Arbeitsmarkt beteiligten und deren Umfeld. Sprich: von uns allen.
Thomas Mattig
Direktor Gesundheitsförderung Schweiz